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Fragen, die unsere Leser bewegen:

,,Was war die Hanse?”:

Der Begriff ,,Hanse” leitet sich aus der althochdeutschen Bezeichnung ,,hansa” für Kriegsschar ab. Die Hanse entstand aus einer Vielzahl von Kaufmannsgilden und Schwurgemeinschaften, in denen sich die ersten Kaufleute zusammengeschlossen hatten.

Als die wohl bedeutendste Vorläuferorganisation der Hanse kann nach heutigen Erkenntnissen die ,,Universi mercatores Imperii Romani Gotlandiam frequentantes“ (,,Genossenschaft der Gotland besuchenden Kaufleute des römischen Reiches”) angesehen werden, die im Jahre 1161 gegründet wurde; Aufzeichnungen aus dem 13. Jahrhundert berichten von Kaufleuten, die aus über 30 Städten stammen.

Während der Anfänge der Hanse lag das vornehmliche Interesse der Kaufleute in der Sicherung der Handelszüge - es bildete sich der Begriff ,,Kaufmannshanse”. Eine immer größere Zahl von Mitgliedern in der Kaufmannshanse führten schließlich auch zu einem neuen immer mehr erstarkenden Stand - der Kaufmannschaft; wo bisher der Adel und der Klerus die Grundpfeiler der gesellschaftlichen Ordnung bildeten, etablierten sich wohlhabende Kaufleute in den Städten als eine zusätzliche gesellschaftliche Säule, die ihren Einfluss durch die Vergabe von Krediten geschickt auszubauen verstanden (zum Beispiel die Fugger).

In der Anfangszeit waren nur sehr wenige Städte mit Reichsfreiheitsbriefen, oder Privilegien ausgestattet (Lübeck ist hierfür nur eines der wenigen Beispiele - Reichsfreiheitsbrief von 1226), die den Städten und ihren Einwohnern ein freies Agieren ermöglichte. Der Adel und Klerus indes sah seine Interessen immer häufiger beschnitten und versuchte seinerseits den Einfluss des kaufmännischen Patriziats der Städte zu bescheiden - dieses war unter anderem die Geburtsstunde der Städtehanse. Nicht eine größere Gruppe von Kaufleuten setzte nunmehr ihre Interessen durch, sondern eine europaweit agierende Städtehanse, die mittlerweile alle lebenswichtigen Rohstoffe und Fertigprodukte handelte - es war eine Abhängigkeit entstanden!

Entstehungsdaten für die einzelnen Hansen sind bis heute nicht bekannt, es wird allerdings ein fließender Übergang von den einzelnen Kaufmannsvereinigungen und Genossenschaften zur Kaufmannshanse und letztendlich zur Städtehanse angenommen. Die Durchsetzung von der Kaufmannshanse zur Städtehanse hat ihre Begründung allerdings nicht nur in der Erstarkung der Kaufmannschaft, sondern vor allem dem Zusammenschluss von vielen Freien und Reichsstädten um sich gegen den Klerus und den Adel zu behaupten - Stapelrechte und Handelsprivilegien für Hansekaufleute waren neben den Steuern des Klerus und des Adels hierfür wesentliche Punkte. So fließend wie die Hanse entstanden war, so löste sie sich auch auf. Einstige Druckmittel wie Stapelrechte und Privilegien verloren durch die expansive Politik einzelner Staaten, die immer wieder eine Vielzahl von Vorrechten in Frage stellten und aberkannten an ihrer einstigen Macht.

Die einst mächtige Städtegemeinschaft organisierte sich in regelmäßigen Abständen auf immer wiederkehrenden Hansetagen, die mit großen Konferenzen gleichzusetzen waren, wo alle elementaren Grundfragen und wichtigen Reaktionen geklärt wurden. Die Zersetzung der Hanse kann auch an der Beteiligung der Hansetage abgelesen werden; der letzte offizielle Hansetag der Städtegemeinschaft fand im Juli 1669 in Lübeck statt und endete für die neun Abgesandten ergebnislos.

 

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,,Was ist die kindgerechte Erklärung für Hanse?”:

Viele Kaufleute kauften und verkauften vor hunderten von Jahren nicht wie heute immer in einer Stadt, sondern in vielen unterschiedlichen Ländern, über große Entfernungen, was für sie häufig gefährlich wurde, weil sie ausgeraubt wurden; darum verbündeten sich so viele Händler wie möglich und bewaffneten sich, damit sie sich auf den langen Wegen verteidigen konnten - zu dieser Zeit nannten dieses einige Menschen ,,Hanse”. Der Namen ,,Hanse” stammt aus der damaligen Zeit und ist viele hunderte von Jahre alt und heißt übersetzt Kriegsschar oder auch sich verteidigende Krieger.

 

Anmerkung der umdht.org: Die obige Erklärung ist bewusst sehr kurz und knapp formuliert, weil nach Meinungen von Fachleuten kleine Kinder sonst überfordert werden könnten.

 

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,,Was für einen Schiffstyp entwickelte die Hanse?”:

Die Hanse als Städtegemeinschaft entwickelte keine Schiffe. In Nordeuropa wurden lange Zeit die durch die Wikinger bekannt gewordenen Langschiffe auch zum Transport von Waren und Rohstoffen sehr erfolgreich über längere Distanzen eingesetzt.

Das älteste bekannte hanseatische Schiffssiegel, das Lübecker Siegel aus dem Jahre 1225, sowie ein sehr ähnliches Siegel aus La Rochelle weisen mit Stevenköpfen charakteristische Züge von Langschiffen auf, die allerdings auch allegorisch interpretiert werden können.

Das als typisches ,,Hanseschiff" bekannt gewordene Koggenmodell, stammt aus dem Nordseeraum (Bremer Kogge) und wies für die damalige Zeit wichtige Vorzüge auf (großes Ladevolumen und geringer Tiefgang), die eine Verbreitung bis in die Ostsee förderte.

Immer größere Handelsvolumen und der Warenaustausch mit dem Mittelmeerraum auf dem Landweg, sowie über den Seeweg nach Portugal, brachten neue, noch leistungsfähigere Schiffsmodelle in den nordeuropäischen Raum, die ein größeres Ladevolumen, sowie eine stärkere Bewaffnung realisierten.

Große Handelsschiffe die mit einer starken Bewaffnung, zu Ausliegerschiffen umgerüstet und während der Seekriegen eingesetzt wurden, führten zu dem Bau der ersten großen Linienschiffe, wie zum Beispiel der ,,Adler von Lübeck".

Bereits zu den Anfängen der Koggen waren Schiffe in der Anschaffung so teuer, daß sich viele hansische Kaufleute zu Eignerkonsortien zusammenschlossen. Dieses brachte nicht nur den Vorteil der Verteilung der Kosten und des Unterhalts, sondern auch die Streuung der Gefahren (Piraterie, Seekriege und Schiffbruch), indem man viele Anteile von unterschiedlichen Schiffen erwarb.

 

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,,Wie wurde die Hexenverfolgung gerechtfertigt?”:

Die apostolische Bulle ,,Summis desiderantes affectibus” vom 5.12. 1484 lieferte den Institoris Heinrich Kramer und Jacob Sprenger die päpstliche Grundlage zur Hexenverfolgung und wurde wiederholt im Hexenhammer angeführt:

Auszug aus dem Hexenhammer des Heinrich Kramer (kommentierte Neufassung)

>>Bischof Innocentius, Knecht der Knechte Gottes zur künftigen Beherzigung dieser Sache. In unserem sehnlichsten Wunsche - wie es ja die zur Ausübung des Hirtenamtes gehörende Sorgfalt erfordert -, daß der christliche Glaube vor allem in unseren Zeiten überall vermehrt werde und blühen und jegliche ketzerische Verworfenheit aus dem Lande der Gläubigen weit hinaus verjagt werde möge verkünden wir gerne und gestatten wir von neuem die Maßnahmen dank welcher dieser unser frommer Wunsch den ersehnten Erfolg zeitigen möge. Nachdem alle Irrtümer dank der Ausübung unseres Amtes wie durch die Hacke eines umsichtigen Arbeiters gänzlich ausgerottet worden sind, soll der Eifer und die Ehrerbietung diesem Glauben gegenüber sich den Herzen der Gläubigen noch  tiefer einprägen.

Jüngst ist uns nicht ohne außerordentliche Betrübnis zu Gehör gelangt, daß in vielen Gegenden Oberdeutschlands und ebenfalls in den Kirchenprovinzen, Städten, Ländern, Orten und Diözensen von Mainz Köln, Trier, Salzburg und Bremen ziemlich viele Personen beiderlei Geschlechts, ihr eigenes heil mißachtend und vom christlichen Glauben abweichend, mit Inkubus- und Sukkubus-Dämonen Unzucht treiben und durch ihre Zaubersprüche, Gesänge und Beschwörungen und durch andere gottlose, abergläubische und wahrsagerische Frevel, Verbrechen und Vergehen die Geburten der Frauen und die Brut der Tiere, die Feldfrüchte, ... und andere Ruchlosigkeiten, Ausschreitungen und Verbrechen, auf Anstiftung des Feindes des Menschengeschlechtes, zu begehen und zum Verderben ihrer Seele, ...

Und das, obwohl die geliebten Söhne Henrici Institoris in den zuvor genannten Teilen Oberdeutschlands, in welche auch Kirchenprovinzen, Städte, Länder, Diözesen und ander solche Örtlichkeiten einbezogen sind wie auch Jacobus Spenger aus dem Orden der Predigerbrüder für gewisse Landstriche längs des Rheins, die als Professoren der Theologie durch apostolische Briefe zu Inquisitoren der ketzerischen Verworfenheit berufen worden waren und immer noch sind. ...

... erlauben wir den genannten Inquisitoren, daß sie gemeinsam oder ein jeder für sich unter Zuziehung des geliebten Sohnes Johann Gremper, eines Klerikers in der Diözese Konstanz ... das Inquisitorenamt in dieser Weise auszuüben und die Personen, die sie der erwähnten Vergehen schuldig finden, zurechtzuweisen, zu inhaftieren an Leib und Vermögen zu bestrafen, wie sie es verdienen. ...

Gegeben zu Rom zu St. Peter, im Jahr der Menschwerdung des Herrn 1484, am 5. Dezember, im ersten Jahr unseres Pontifikats.<<

 

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,,Wohin floh Störtebeker bevor Visby erobert wurde?”:

Der Wiederstand gegen Freibeuter wie Störtebeker wurde im Ostseeraum immer stärker forciert; Handelsschiffe fuhren in Verbänden und wurden, wenn die Kaufherren es sich leisten konnten, durch Söldner begleitet.  Zusätzlich verlagerte sich der Handel immer stärker in die Nordsee, weil durch den Handel mit England, Frankreich und Spanien neue Märkte erschlossen wurden - dieses führte entsprechend auch zu einer Zunahme des Schiffsverkehrs. Ein weiterer wichtiger Grund war auch, daß die Likedeeler (Gleichteiler) immer weniger erbeuteten, so daß ihre wirtschaftliche Grundlage immer mehr gefährdet war.

Die Likedeeler unterhielten seit geraumer Zeit vor der ,,Übersiedelung” in die Nordsee vereinzelt Beziehungen zu der friesischen Bevölkerung, somit gestalteten sich die Verhandlungen mit den friesischen Häuptlingen entsprechend einfach, zumal einige Häuptlinge selber auf Beutezüge gegangen waren.

Bevor sich die Likedeeler in Friesland ansiedelten, landeten die Freibeuter auf Helgoland und schädigten von hier aus die Englandfahrer der Nordsee; nach verhältnismäßig kurzer Zeit dehnten die Vitalienbrüder ihre Raubzüge auf die Elbmündung und Teile der Nordelbe aus.

Sowohl der friesischen Bevölkerung als auch ihren Häuptlingen war dieses nicht unbedingt unsympathisch, weil die Friesen sich wiederholt gegen eine Fremdbeherrschung stellten.

 

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,,Hanse Siegelstempel kaufen”:

Häufig werden über diverse bekannte Auktionshäuser historische Siegel und Schriftstücke angeboten, anders sieht dieses allerdings bei den Siegelstempeln aus:

Im laufe von vielen Jahren habe ich bisher nur einen Petschaftsstempel mit Hamburger Motiv gesehen, der über ein Auktionshaus verkauft werden sollte - der allerdings nicht aus der Hansezeit stammt.

Neuauflagen von historischen Siegeln und Stempeln können in den Hansestädten häufiger erworben werden, diese Siegel werden hauptsächlich in Medaillenform verkauft und häufig miniaturisiert bzw. nicht detailgetreu. Als weitere Option gibt es Gipsabgüsse zu kaufen, die häufig sehr präzise sind - hierbei werden mit elastische Negativformen, die auf Originalen angefertigt werden, Abgüsse erstellt.

 

 

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